Firmengeschichte Hermann Brettschneider

1862


1864: Anzeige der Geschäftsübernahme
Der Gold und Silberschmied Hermann Brettschneider gründete als Sohn einer alten Osnabrücker Handwerksfamilie sein Geschäft im Jahre 1862 und konnte bald darauf, im Jahr 1864, die Firma Tepe übernehmen, deren Haus am Nicolaiort Nr. 6 neben der jetzigen Firma Carl Schäffer stand.

1912: Hermann Brettschneider im Kreise seiner Schützenfreunde:
v.l.n.r Jos. Dahl, Fl. Haller, Chr. Immeyer, Herm. Brettschneider, H. Reverey, Rich. Wöbking
Schon nach kurzer Zeit wurden die Räume allerdings zu klein, und der junge, talentierte Meister erwarb das Grundstück Große Straße 52 von den Erben des Obergerichtsrates Brickwede, kaum 100 Meter von der ersten Wirkungsstätte entfernt. Dem Geschäft wurde eine eigene Werkstatt angegliedert und so verließ manches Meisterstück diese Stätte. Stücke, die bis heute noch zu den seltenen Kostbarkeiten gezählt werden. Neben sakralen Gegenständen und schweren, handgeschmiedeten Silberwaren waren es vornehmlich ausgefallene Juwelen, die den Ruf der Firma Brettschneider begründeten.

1878


1878: Briefkopf Hermann Brettschneider
Auf der Gewerbeausstellung in Hannover wurde die Firma Hermann Brettschneider mit der Goldmedaille für hervorragende Leistungen ausgezeichnet.
Die Gewerbeausstellung wurde damals von Prinz Albrecht von Preußen eröffnet und zählte ca. 400.000 Besucher. Sie kann als ein Vorläufer der heutigen Messe Hannover gesehen werden.

1897


Dellbrügge
Pokal

1897: Rechnung Kopie
Dellbrügge Pokal
Für einen Nachfahren des Osnabrücker Goldschmieds Christoph Delbrügge wurde eine Kopie des aus seiner Familie stammenden Pokals gefertigt.
Der Delbrügge Pokal befindet sich heute noch im Ratssschatz der Stadt Osnabrück.
Er wurde damals als Wiedergutmachung für den nicht erlaubten Umzug des Goldschmied Dellbrügges nach Oldenburg angefertigt und der Stadt Osnabrück ausgehändigt.

1918


Theresia Berlage

1924: Rechnung Hermann Brettschneider
Nach dem Tod von Hermann Brettschneider übernahm seine Adoptivtochter, Frau Theresia Berlage, die Führung des Geschäftes und führte es über die folgenden 37 Jahre mit Hilfe Ihres Sohnes, Hermann Berlage, über die schwere Zeit des zweiten Weltkriegs.

1927

Während Charles Lindbergh mit seiner Spirit of St. Louis im Direktflug als erster den Atlantik überquerte, wurden die Geschäftsräume der Firma umgebaut, so dass noch mehr als bisher der hohen Ansprüche unserer Kundschaft Rechnung getragen werden konnte.

1944

Ein Flugangriff brachte den totalen Verlust des Geschäftshauses.
Für die nach dem Krieg folgende Verbreiterung der Großen Straße wurden alle Anlieger der rechten Seite (gerade Hausnummern) um einen Großteil ihrer Grundstücksfläche enteignet. Das Geschäftshaus wurde nach dem Krieg vorläufig einstöckig wiederaufgebaut.

1953


1953: Artikel Umbau

1953: Umbau

1954: Umbau fertiggestellt
Wiederaufbaus bzw. Aufstockung des nur noch eingeschössigen Geschäftshauses auf die heutige Größe.

1954


Hermann Berlage
Mein Vater, Hermann Berlage, übernahm die Geschäfte nach vorheriger Ausbildung der Staatlichen Fachschule Schwäbisch Gmünd.
Er legte besonderen Wert auf die Unterhaltung eines eigenen Ateliers, um die Anfertigung individueller Schmuckstücke ohne fremde Abhängigkeiten leisten zu könnnen und stellte Diamanten und Farbsteine von feinster Qualität nunmehr in den Mittelpunkt des Angebots.

1966

Als erster Juwelier in Osnabrück wurde Hermann Berlage mit dem Prädikat "Geprüfter Diamantenexperte GDE" anläßlich des deutschen Edelesteintages in Frankfurt ausgezeichnet.
Geprüfte Diamantexperten GDE müssen eine besondere Qualifikationen vorweisen, diese durch Prüfung bestätigen, sowie über exakte Graduierungsgeräte verfügen.

Hier sehen Sie zwei (Innen-)Aufnahmen aus der Zeit um ca. 1970:

Blick in Richtung Große Straße

Blick aus Richtung Große Straße

Ein Blick ins Atelier bei der Arbeit:

Atelier: Feilen eines Ringes

Atelier: Löten eines Ringes

Atelier: Polieren Schmuckstück

1972


1972: Geschäftshaus (bis Umbau 2002)
Nach meiner Studienzeit in Pforzheim und Idar-Oberstein kehrte ich mit Abschlüssen in der Gemmologie (Edelsteinkunde) mit meiner Frau Christine - sie hatte die Ausbildung parallel zu meinen Studien als Diplom Designerin für Schmuck abgeschlossen - 1972 heim in die Firma.
Meine Frau brachte Ihre eigene Schmuckfabrik in Idar-Oberstein zur Erweiterung und Abrundung unseres Angebotes ein.

Exakte Stein-Graduierung und ein eigenes Entwurfsatelier wurden nun zum Standard für unsere Arbeit, zur Sicherheit unserer Kunden. In diesen Jahren wuchs der Anteil hervorragender Farbsteine und Diamanten, sicher auch aufgrund meiner eigenen Liebe zum Edelstein (speziell dem Farbstein), stetig.


Artikel 1972: Edelsteinlabor
Edelsteinlabor ab 1972:

Original Artikelunterschrift (rechts):
"EIN WISSENSCHAFTLICHES UNTERSUCHUNGSLABOR für Edelsteine nahm unter Leitung von Peter Berlage sein Arbeit in Osnabrück auf. Das Labor arbeitet für Juweliere im ganzen Bundesgebiet."

2002

Durch ein familiären Beschluss vermieteten wir unsere bisherigen Geschäftsräume an die Firma Oeding Erdel, mit der wir über viele Jahre einen freundschaftlichen Kontakt pflegten. So lernte ich bereits in meiner Ausbildungszeit Herrn Erich Oeding Erdel auf Schloss Friedrichsruhe in Öhringen während einer gemeinsamen Diamantschulung kennen.

Nach Umbau des Geschäftshauses in 2002 führten wir unsere Tätigkeiten in der neugebauten 3. Etage weiter. Hierbei blieben wir insbesondere unserem Anspruch an ausgefallene Edelsteine und handgefertige Silberwaren treu, jedoch nun ohne feststehende Öffnungszeiten, sondern auf Anfrage bzw. nach dem Bedarf unserer Kunden.

2012


Peter & Christine Berlage
Die Firma Hermann Brettschneider feiert ihr 150-jähriges Jubiläum.

Wir möchten uns bei Ihnen, unseren Kunden für Ihr Vertrauen und Ihre Treue bedanken, dass Sie uns in den langen Jahren entgegengebracht haben.

Wir freuen uns, wenn wir Sie wieder als Kunden begrüßen dürfen, gerne zun unserem Jubiläum und selbstverständliche gerne auch in einem persönlichem Termin Ihrer Wahl danach.

herzliche Grüße
HERMANN BRETTSCHNEIDER

Ihr Peter J. Berlage